Vergiss den Button: Warum gute KI-Tools beim ersten Klick verschwinden

Ein Bang-Link-Generator macht sich selbst überflüssig. Genau das ist seine Stärke.
Die beste Software ist die, die man nicht braucht. Klingt paradox? Ist es auch. Aber manchmal liegt genau darin die Eleganz eines Werkzeugs.

Lehrkräfte tippen dieselben Prompts. Immer wieder. „Erstelle mir eine Unterrichtseinheit für Klasse 5″, „Erkläre das Projekt Zeig was du kannst“ (hat mir die KI aufgrund meiner vielen vielen Eingaben vorgeschlagen), „Plane einen Ablauf für drei Doppelstunden“. Copy. Paste. Enter. Warten.
Dumme Arbeit. Zeitfressend. Nervtötend.
Man könnte die Prompts speichern. In Word-Dateien. Oder auf Notizzetteln. Oder in der Cloud. Könnte man. Macht aber keiner. Zu umständlich.

Was wäre, wenn…der Prompt im Link steckt? Nicht irgendwo gespeichert, sondern direkt in der URL versteckt. Klick. Fertig. Die KI startet mit deinem Text.

Das nennt sich Bang-Link. DuckDuckGo macht das möglich. Man hängt den Prompt an die URL. URL-codiert. Mit einem Schalter. Schon springt die KI an.

https://duckduckgo.com/?q=Dein+Prompt+hier&ia=chat&bang=true

Simpel. Elegant. Fast zu einfach, um wahr zu sein.
Warum nicht einfach kopieren?
Gute Frage. Man könnte ja einfach den Prompt kopieren und in ChatGPT einfügen. Stimmt. Aber:

      • Links kann man teilen. Per Mail. Im Kollegium. In Fortbildungen.
      • Links kann man bookmarken. Im Browser. Auf dem Smartphone.
      • Links funktionieren sofort. Ohne Login. Ohne Umweg.
      • Links sind transparent. Man sieht, was drin steckt.

Ein Link ist mehr als ein Prompt. Er ist ein transportierbarer Arbeitsauftrag.

Der Generator als Einweg-Werkzeug

Hier kommt die Pointe: Der Bang-Link-Generator ist ein Einweg-Werkzeug. Man benutzt ihn einmal. Generiert den Link. Und dann? Braucht man ihn nicht mehr.

Der Link ist das Werkzeug. Der Generator war nur der Geburtshelfer.

Man kann ihn weitergeben. Abspeichern. In Lesezeichen packen. Der Generator? Weg. Verschwunden. Mission erfüllt.

Drei Szenarien aus dem Alltag

Szenario 1: Die Fortbildung

Eine Lehrkraft zeigt den Bang-Link-Generator in einer Fortbildung. Die Teilnehmer erstellen ihre eigenen Prompt-Links. Speichern sie ab. Zwei Wochen später braucht niemand mehr den Generator. Die Links leben weiter.

Szenario 2: Das Kollegium

Eine Schule sammelt Bang-Links für Standardaufgaben. „Unterrichtsplanung Grundschule“, „Differenzierungsmaterial Mathe“, „Elternbrief formulieren“. Die Links wandern in eine Bookmark-Sammlung. Jeder kann sie nutzen. Ohne Generator.

Szenario 3: Die Schüler:innen

Ein Projekt wie „Zeig was du kannst“ braucht einen Ablaufplan. Die Lehrkraft erstellt einen Bang-Link, der direkt zum Planungsassistenten führt. Die Schüler:innen klicken. Die KI fragt nach. Der Link tut seine Arbeit.

Wichtig: Hier müssen Datenschutz und Persönlichkeitsrechte der Schüler:innen beachtet werden. Bang-Links können als freiwilliges Angebot im privaten Rahmen genutzt werden. Sie werden jedoch von schulischer Seite weder gefordert noch unterstützt.

Warum das wichtig ist

Lehrkräfte haben keine Zeit für komplizierte Tools. Sie brauchen Lösungen, die sofort funktionieren. Die man in zwei Minuten versteht. Die man weitergeben kann.

Der Bang-Link-Generator ist so ein Tool. Er löst ein echtes Problem. Und dann tritt er zur Seite.

Das ist Respekt vor der Zeit des Nutzers. Das ist gutes Design.

Die Grenze: 700 Zeichen

URLs haben Limits. Browser mögen keine Endlos-Links. Bei 500 Zeichen wird es eng. Bei 700 wird es kritisch.Das heißt: Prompts kurz halten. Präzise formulieren. Aufs Wesentliche konzentrieren.
Gut so. Zwingt zum Nachdenken. Zu klarer Sprache. Zu scharfen Formulierungen.

Was man damit machen kann

      • Standardprompts teilen: Links fürs Kollegium erstellen und in einem Wiki sammeln
      • Fortbildungen gestalten: Teilnehmer erstellen ihre eigenen Prompt-Bibliotheken
      • Schüler unterstützen: Vorgefertigte Links für Projektplanung und Recherche (allerdings nur als privates Angebot! – nur freiwillig, nach Absprache!)
      • Effizienz steigern: Wiederkehrende Aufgaben in Links packen
      • Transparenz schaffen: Was der Prompt macht, steht in der URL

Das Paradox guter Tools

Die beste Software macht sich überflüssig. Der beste Lehrer bringt sich selbst um seinen Job. Das beste Werkzeug verschwindet nach getaner Arbeit.

Der Bang-Link-Generator ist so ein Werkzeug. Man benutzt ihn. Einmal. Vielleicht zweimal. Dann hat man seine Links. Und dann? Braucht man ihn nicht mehr.

Das ist kein Bug. Das ist ein Feature.

Weil gute Tools nicht süchtig machen sollen. Sie sollen helfen. Problem lösen. Und dann: Platz machen.

„Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.“ – Antoine de Saint-Exupéry

Fazit: Weniger ist mehr

Ein Textfeld. Zwei Buttons. Ein Link. Mehr braucht es nicht.

Keine Registrierung. Kein Dashboard. Keine Features, die niemand braucht. Keine Cloud. Keine App. Keine Benachrichtigungen.

Nur eine simple Idee: Prompts in URLs packen. Und diese URLs teilen.

Das ist die Essenz von gutem Design. Und Lehrkräfte haben endlich mehr Zeit für das, was wirklich zählt: Unterricht.


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